Hallo und herzlich Willkommen zu Tag 5 der Blogtour der Reihe - Die Vier Elemente von Peggy Axmann.
Ich stelle euch heute Band # 3 der Reihe vor - Zoe
Darum geht´s
Ein letztes Mal müssen sich Lilly und Leander beweisen. in einem Abenteuer auf Leben und Tod stellen sich die Elementarwächter den Gefahren des Seorsums und versuchen sie zu überwinden. Wird das Rennen gegen die Zeit gelingen oder siegt das Böse mit seinen hinterhältigen Tricks? Gibt es ein Happyend oder ist die Welt für immer verloren? Das Finale von "Die vier Elemente" beginnt ... jetzt
Leseprobe
Eins
Es gab sie. Diese wahrhaft dummen Situationen, die gänzlich zu Fehlinterpretationen Dritter führten. Und in genau so einer befand sich Leander gerade. In seinem Badezimmer, den Oberkörper nackt. Die Jeans zu locker auf der Hüfte und vor ihm hockte eine Frau, die ohne Zweifel nicht von schlechten Eltern war.Ganz und gar nicht. Brünett, rehbraune Augen, schmales Gesicht, mit sinnlichen Lippen. Und eine Figur, von der viele träumten – nur in ein Frotteetuch gewickelt. Nadines Hand wanderte zu seiner Hosentasche und hauchte süffisant grinsend:
»Das Ding würd' ich mir schon gern mal ansehen.«
Blöd nur, dass es für Menschen, die nur die Rückansicht dieser Szene geboten bekamen, so aussah, als würde die hübsche Dame an einer ganz anderen Stelle ihre filigranen Finger tanzen lassen. Noch schlimmer war nur, wenn die eigene Freundin, um deren Hand man anhalten wollte, eben jene Ansicht sah. Vor allem, wenn man sich in einem Raum befand, der die gesprochenen Worte so wunderbar deutlich durch die Luft schallen ließ.
»Das glaube ich gern.«
Laz zuckte nicht zusammen. Es war so klar gewesen, dass das passieren musste. Weil es immer so war. Selbst wenn man keinen Mist baute, schaffte man es irgendwie, es zumindest so aussehen zu lassen. Und natürlich hatte man dabei nie das Glück, dass niemand, vor allem niemand Wichtiges, davon etwas mitbekam. Aber was sollte er machen? Sich umdrehen. Natürlich. Wie erwartet, stand Lilly im Türrahmen, das hübsche, sonst blasse Gesicht gerötet und die eigentlich so liebevollen Züge verhärtet. Ihre Augen hatten die Farbe eines Eismeeres angenommen. Kein gutes Zeichen. Überhaupt kein gutes Zeichen! Wenn ihre Iriden diese Nuance annahmen, galt Alarmstufe Rot. Dunkelrot, blutrot, ich-schick-dich-ins-Koma-rot, sie wissen, was ich meine.
Als Andy in diese Augen sah, war er sich eines sicher. Hätte er aufgrund der etwas mehrdeutigen Darbietung von Nadja eine Erektion gehabt, was nicht der Fall war, wäre sie spätestens in diesem Moment abgestorben. Wie eine Gurke, wenn sie der Frost traf. Eine unschöne Vorstellung. Er war beinahe gewillt, den einen Satz zu sagen, der in zu vielen Filmen bereits ausgelutscht worden war und somit keinerlei Kraft und Leben mehr besaß: Es ist nicht das, wonach es aussieht.
Da ihm dies jedoch zu plump erschien, tat Mann, was man in dieser Lage am besten tat: Schweigen. Allerdings schien Lilian das ebenso wenig zu gefallen.Frauen neigten dazu, Antworten zu erwarten. Die Schieflage ihres Kopfes drängte direkt dazu, irgendetwas zu sagen. Nur was? Leander entschied sich für ein Nichtssagendes: »Äh.«
»Was mein Bruderherz sagen wollte, war: Komm' wieder runter, sie wollte mir nicht an den Schwanz, Herzchen.« Nadine sprach lässig, richtete die Worte gegen Lillys Spiegelbild, da sie sich bedächtig ihr braunes Haar kämmte, anstatt die Wütende direkt anzusehen.
»Ach und was bitte machst du dann tropfend nass in unserem Badezimmer zwischen seinen Beinen?« Lilly gab sich redlich Mühe nicht zu schreien, presste die Worte hervor, als würden sie ihr wie eine Bleiweste auf die Lungen drücken.
»Unsere Dusche läuft nicht ab. Wahrscheinlich der Abfluss verstopft.«
Die Rothaarige verschränkte die Arme vor der Brust, zog eine Augenbraue nach oben und lachte gespielt laut auf.
»Und weil der Abfluss verstopft ist, wolltest du nun sein Rohr frei blasen oder wie?«
Wäre die Lage für ihn nicht gerade so ernst gewesen, hätte Laz über diese Frage laut gelacht. Herzlich und aus voller Brust. Aber so zog er es weiterhin vor, stillschweigend dazustehen. Zwischen diesen beiden Frauen, die sich so unähnlich waren, wie kaum jemand, den er kannte.
»Nein, ich wollte nur die Juwelen meines Bruders mal in Augenschein nehmen.« Nadja lächelte gespielt und lehnte sich gegen seine Schulter. Das feuchte Haar klebte an seiner nackten Haut. Warum musste sie es immer und immer wieder übertreiben? Lilly zu reizen, sie dazu anspornen sich in einen Zorn hineinzusteigern, der vollkommen unbegründet war? Am liebsten hätte Laz dieser Frau, die ihn mittlerweile Bruder nannte, einen Knuff in die Seite verpasst, um zumindest ihr Lächeln gefrieren zu lassen. Doch es war ohnehin zu spät. Seine Freundin war kurz vorm Explodieren. Unter ihrem weißen Shirt schimmerten die hellblauen Zeichen ihrer Haut stechend hervor.
»Sammel deine Sachen ein und verschwinde! Sonst sorge ich dafür, dass du nie wieder irgendetwas anfasst!« Ihre Stimme war mittlerweile so laut und scharf, dass sie keinerlei Widerworte duldete. Nadine war schlau genug, wenigstens jetzt, die Klappe zu halten. Rasch packte sie den Haufen Kleidung auf ihren rechten Unterarm und lief aus dem Nassraum. Ein süffisantes Lächeln und ein Lecken über ihre Lippen konnte sie sich dennoch nicht verkneifen, als sie Leander zum Abschied winkte.
Nun blieben ihm selbst nur noch zwei Möglichkeiten: Die Flucht ergreifen oder als unerkannter Held sterben. Mit dem Öffnen seines Mundes wählte er Variante zwei.
»Kleines, ich ...«
Sie ließ ihm nicht die Zeit, einen vollständigen Satz herauszubringen.
»Raus.« Ihr Tonfall war beherrscht, die Röte aus ihrem Gesicht gewichen. Ihre Fingerkuppen massierten sanft ihre Schläfen, als bekäme sie gleich einen Migräneanfall.
»Aber ...«
»Nichts aber. Ich sagte: Raus.« Als er sich noch immer nicht in Bewegung setzte, wiederholte sie das Wort noch einmal, diesmal so laut, dass es scheppernd von den gekachelten Wänden widerhallte. Dann wandte sie sich ab, trampelte nicht besonders geschmeidig und feminin durch die kleine Wohnung, bündelte sein Bettzeug auf dem linken Unterarm und ging zur Ausgangstür.
Decke und Kissen landeten auf dem Flurboden, welcher seit Längerem keinen Wischmopp mehr gesehen hatte. Er gab den Kampf auf, bevor er überhaupt begonnen hatte und verließ das Schlachtfeld. Dennoch bahnte sich langsam Zorn einen Weg durch seine Adern und ließ ihn, ohne groß nachzudenken, einen letzten Satz sprechen.
»Wozu habe ich dir eigentlich ein Kind gemacht, wenn du dich selbst wie eines verhältst!« Als Antwort fiel die Tür krachend ins Schloss und er hörte, wie die Verriegelung in die dafür vorgesehene Vertiefung glitt.
Sehr gut! Ganz toll gemacht! Applaus für den wahrscheinlich beklopptesten Satz, den man einer Schwangeren an den Kopf knallen konnte. Noch dazu, wenn sie sowieso schon kochte wie eine gute Jus. Wütend auf alles, auch auf sich selbst, sammelte er seine spärliche Habe ein und stapfte barfüßig und oberkörperfrei durch den langen Flur des Heimes, um ins Freie zu gelangen.
Die Bettwäsche flog in einem mehr oder weniger hohen Bogen aufs feuchte Gras. Der kühle Wind trug die dünne Decke noch ein Stück mit sich, bevor sie landete. In seinen Hosentaschen kramend, versuchte er seine Packung West zu finden. Aber das Einzige, um was sich seine Finger schlossen, war die kleine Schatulle. Schwarz und samtig lag sie in seiner Hand, verbarg den Inhalt, der seit Wochen darauf lauerte, endlich an einen Ringfinger gesteckt zu werden.
»Scheiße!« Das kleine Schmuckkästchen wurde wie das Bettzeug zuvor durch die Luft geschleudert. Jedoch kam es nicht auf dem Boden an. Stattdessen landete es in den Fangzähnen einer, mit schwarzem Fell behafteten Schnauze. Bernsteinfarbene Augen blickten ihn an, kamen näher und blieben bestehen, als der Wolf sich in seine menschliche Gestalt zurück verwandelte.
»Ich glaube, das gehört dir.« Der groß gewachsene Mann, der sich momentan mit Laz auf gleicher Höhe befand – ein Umstand, welcher dem Verandaboden zuzuschreiben war – hielt ihm die kleine Samtschachtel hin. Angeekelt von den Speichelfäden, die übel riechend den Stoff verzierten, hielt er die Schatulle mit so wenig Fingerkontakt, wie nur möglich.
»Danke, Pudel.«
Ein Knurren wühlte sich tief aus der werwölfischen Kehle nach oben und grollte im Wind.»Du sollst mich nicht so nennen!« Wenn Marco eines hasste, dann war es die neue Eigenart seines Freundes, ihn als überzüchtetes Schoßhündchen zu betiteln.
»Was passiert sonst?« Manchmal legte es Leander regelrecht darauf an, sich mit dem Hünen zu streiten und zu balgen – es half beim Abreagieren. Beim Runterkommen, wie es bei anderen ab und an ein guter, oder auch schlechter Porno tat. Jedoch ging der Wolfsmensch nicht darauf ein und hielt ihm stattdessen eine Zigarette hin.
»Sonst rauch ich alleine und lass dich nicht mal an meinem Qualm schnuppern.«
Gut, statt einer gesunden Prügelei ein ungesunder Glimmstängel – durchaus ein passabler Deal. Und so standen sie da. Zwei Männer, einer groß, gebräunt, bei jedem winzigen Lächeln scharfe Eckzähne zeigend und mit den Augen fest auf das hier und jetzt gerichtet. Und der andere, versunken in Gedanken auf eine vollgesabberte Schachtel blickend, deren Inhalt – sofern er es momentan beurteilen konnte – wohl nie an seinen künftigen Besitzer gehen würde.
***
Bevor ich gleich zum Ende meines Beitrages komme, habe ich eben schnell noch das Gewinnspiel für euch.
Beantwortet bitte die folgende Frage:
Welchen Gefahren stellen sich die Elementarwächter Lilly und Leander?
Teilnahmebedingungen:
- Teilnahme ab 18 Jahren oder mit Einverständniserklärung der Eltern.
- Versand nur innerhalb von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für den Postversand wird keine Haftung übernommen.
- Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt man sich bereit im Gewinnfall öffentlich namentlich am Ende der Blogtour genannt zu werden.
- Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
- Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich
Morgen hat die Liebe Jeannette von
Eine Bücherwelt einen Thementag, Rund um Zoe für euch vorbereitet, schaut doch bitte morgen unbedingt bei ihr vorbei!